Quirnbacher Pferdemarkt am 13. November 2024

Allgemeine Informationen für Pferdefreunde und Besucher

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Der Markt in heutiger Zeit

Zu Beginn der 80er Jahre wurde der Pferdemarkt auf Initiative der Gemeinde gemeinsam mit den Ortsvereinen und den Geschäftsleuten attraktiver gestaltet.
Auch eine Lotterie wurde wieder ins Leben gerufen.
Von Jahr zu Jahr erfreute sich der Markt größerer Beliebtheit, nicht zuletzt weil auch wieder Pferde präsent waren. Schon bald musste das Marktgeschehen auf den großen Marktplatz verlegt werden.
Tausende von Menschen kommen nun wieder am zweiten Mittwoch im November nach Quirnbach zum Pferdemarkt.
In den letzten Jahren wurde der Markt durch die Pferdeprämierung auch für Pferdefreunde zunehmend attraktiver. Verschiedene Rassen werden in unmittelbarer Nähe des Marktplatzes prämiert.
Auch der Pferdehandel blüht im Umfeld der Pferdeprämierung wieder auf.
Die Lose der Lotterie finden im Vorfeld des Marktes reisenden Absatz. Ist der Markt am Vormittag der älteren Generation, die sich im beheizten Festzelt zu einem Plausch oder zur Erinnerung an frühere Zeiten trifft, vorbehalten, so trifft sich am Abend die Jugend.
Die Quirnbacher Bürger und Vereine sorgen mit ihren Ständen für das leibliche Wohl der Gäste, die wieder von weit her das kleine Dorf in der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler bevölkern.

Die Entstehung des Pferdemarktes und der Quirnbacher Heiratsmarkt

Wie kam es aber zum Pferdemarkt, der heute noch gefeiert wird? Das Pferd war nur als Reittier bekannt und somit dem Adel und dem Militär vorbehalten. Mitte des 19.Jahrhunderts setzte sich das Pferd aber immer mehr in der Landwirtschaft durch und löste als Zugtier den Ochsen in dieser Funktion ab. Deshalb entschloß sich die Gemeinde Quirnbach im Jahr 1877 einen reinen Pferdemarkt abzuhalten.
Der Termin im November war günstig für die Bauern des Westrich. Die Ernte war eingebracht und damit die finanzielle Situation überschaubar. Außerdem war die Hauptarbeit des Jahres getan und man konnte in aller Ruhe den Pferdemarkt besuchen.
Wo viele Leute zusammenkommen, wo gegessen und getrunken wird, da wird auch viel erzählt. Da werden Erfahrungen ausgetauscht, da wird gelacht, gefeiert und gestritten.
So ist es nicht verwunderlich, wenn in Quirnbach mit den Märkten auch Tanzveranstaltungen abgehalten wurden. Immerhin gab es zwei Tanzsäle in dem kleinen Ort.
Heute würde man den Marktort mit Fug und Recht ein Kommunikationszentrum nennen. Vor allem der Pferdemarkt im Herbst ließ den Bauern viel Zeit für zwischenmenschliche Beziehungen. Und weil es zu jener Zeit durchaus üblich war, seine Kinder zu "versprechen", wurde der Quirnbacher Pferdemarkt im Volksmund schon bald "Heiratsmarkt" genannt.


Die Lotterie am Pferdemarkt

Zeitgleich mit der Abhaltung des Pferdemarktes bat die Gemeinde Quirnbach bei der Regierung um die Erlaubnis eine Lotterie durchführen zu dürfen. Die Königliche Bayrische Regierung, Kammer des Innern, Speyer erteilte die erbetene Genehmigung. Bei der Verlosung sollten landwirtschaftliche Geräte und Haushaltsgegenstände zu gewinnen sein, Hauptpreise sollten aber Pferde sein.

Zu Beginn wurden 5.000 Lose zum Preis von einer Mark (seit 1871 wurde die Währung Mark eingeführt) abgesetzt. Schon bald war die Verlosung die Attraktion des Marktes. Im Jahr 1892 wurden gar 24.000 Lose verkauft. 1893 waren 300 (!) Losverkäufer aus der ganzen Pfalz unterwegs, um die Lose an den Mann zu bringen.
Die Verkäufer erhielten 10% ihres Umsatzes, was für manchen ein ganz erkleckliches Sümmchen bedeutete.
Nach dem II.Weltkrieg erlebten die Quirnbacher Märkte noch einmal eine kurze Blütezeit. Im Zuge der zunehmenden Motorisierung der Landwirtschaft verloren die Viehmärkte ihre Bedeutung. Eine Verbesserung der Verkehrswege erlaubte es den Bauern zudem, die Viehhändler zu jeder Zeit aufzusuchen, sodaß man auch nicht mehr an einen bestimmten Termin gebunden war.
Der Bartholomäusmarkt wurde in Quirnbach schon bald nur noch als Kerwe gefeiert. Auch beim Pferdemarkt kam der Handel zum Erliegen. In den Tanzsälen war er aber weiterhin bei der Bevölkerung beliebt.